Mit dem Wohnmobil an den Traunsee (Stellplatz Rindbach) und MTB Tour zu den Langbathseen
Das Gute liegt so nah – das trifft es, wenn wir Oberösterreicher die Urlaubsdestination Salzkammergut mit vielfältiger Landschaft und zahlreichen Seen unter ein Motto stellen müssten. Dieses Wochenende sollte endlich der Traunsee für einen Wohnmobil Ausflug an die Reihe kommen. Schließlich gibt es in Rindbach/Ebensee einen praktischen Stellplatz, der zwar etwas teuer, aber dafür sehr gut gelegen ist.
Die Fahrtstrecke an den Traunsee beträgt für uns nur rund 1,5 Stunden, somit hatten wir keine Eile und brachen am Samstagvormittag nach dem Frühstück auf. Unseren Bus hatten wir bereits am Vorabend beladen und den Thule-Fahrradträger* schon montiert (kein Problem, die Heckklappe lässt sich ja trotzdem öffnen). Wir wollten unser Ziel, den Stellplatz am Badeplatz in Rindbach/Ebensee kurz nach Mittag erreichen. Das Wetter war etwas bewölkt, was sich für uns jedoch als glückliche Fügung herausstellen sollte.
Tarife am Stellplatz Rindbach
Bei unserer Ankunft waren die schätzungsweise insgesamt 50-70 Plätze des Stellplatzes erst rund zu einem Drittel gefüllt. Der Parkplatz der „Freizeitanlage Rindbach“ besteht aus 2 Bereichen: einem normalen Tagesparkplatz für PKWs, an dem Parken für Wohnmobile nicht erlaubt ist und einem ausgewiesenen Teil für Wohnmobile, an dem man pro angefangene 24 Stunden ein Tagesticket für € 20,- am Automaten lösen muss (Edit 2024: mittlerweile 24,-).
Für diesen Tarif gibt es WCs und eine Abwasch-Gelegenheit, jedoch keine Warmwasserduschen. Die Duschen des Badeplatzes (Kaltwasser, im Freien) können natürlich genutzt werden. Freilich ist dies kein Schnäppchen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine der beliebtesten Regionen Österreichs handelt und der Platz direkt am See liegt, finden wir den Preis ok.
Stellplätze braucht das (Tourismus-) Land!
Wir würden es begrüßen, wenn möglichst viele Tourismusgemeinden Stellplätze errichten, auch wenn diese natürlich etwas kosten. Was wir an Plätzen dieser Art im Vergleich zu Campingplätzen so schätzen ist, dass man kommen und gehen kann, wann man will, ohne an Rezeptionszeiten, Ruhezeiten oder Reservierungen gebunden zu sein. Leider ist Österreich mit einfachen Stellplätzen nicht gerade gesegnet und das Freistehen ist vor allem in touristischen Gegenden vielerorts verboten. Ein offizieller Platz hat zudem den Vorteil, dass man das Hochdach aufklappen und die Campingstühle verwenden kann, da man nicht dazu vergattert ist, den Anschein eines parkenden Autos vorgaukeln zu müssen.
Freier Platz? Bitte warten!
Apropos Campingstühle: man kann jegliches Equipment am Platz in Rindbach natürlich verwenden und vor dem Wohnmobil platzieren, allerdings nur, wenn es auch dort parkt. „Herrenlose“ Stühle, Tische etc., die zurückgelassen werden, werden entfernt. Daher kann man den Platz nicht verlassen, um z. B. einkaufen oder essen zu gehen, ohne diesen gleichzeitig für Neuankömmlinge freizugeben.
Wie begehrt der Platz ist, stellten wir am Abend fest: als wir von unserem Fußmarsch zur Mostschenke zurückkehrten, standen bereits einige Wohnmobile Schlange bzw. warteten auf dem PKW-Parkplatz darauf, dass jemand aus dem Stellplatz ausfährt. Uns wurde schlagartig klar: für Sonntag war sonniges Wetter gemeldet und die Tatsache, dass es an unserem Ankunftstag bedeckt war, hat uns wohl zu einer wesentlich entspannteren Ankunft verholfen. Da die Sommerferien noch nicht begonnen hatten, können wir uns vorstellen, dass man ab Juli wohl eher schwer einen Platz hier bekommt, um mit dem Wohnmobil 1-2 Tage am Traunsee zu verbringen.
Edit 2024: Freier Platz in den Sommerferien – Fehlanzeige!
Im Sommer 2024 haben wir dem Stellplatz zwei Mal in den Sommerferien einen Besuch abgestattet. Im August hatten wir gar keine Chance, einen Platz zu ergattern, da zwischen Freitag und Sonntag nur ein Camper abgereist ist (es werden offensichtlich Urlaube am Stellplatz verbracht) und Platz für einen bereits wartendenen Kollegen gemacht hat. Wir haben uns dann auf den normalen Parkplatz daneben gestellt (wie mindestens 10-15 andere Womos) und natürlich pflichtschuldigst den Womo-Tarif gelöst. Und prompt haben alle in der Nacht einen Strafzettel in Höhe von 70,- Euro erhalten. Eine einträgliche Maßnahme der Gemeinde Ebensee-Rindbach!
Ein Anruf bei der Gemeinde hat mich aufgeklärt, dass man ja auf den Stellplatz Trauneck fahren und sich dann in der Früh wieder umstellen könne. Ein bisschen widersinnig, denn die Maßnahme, dass Camping am normalen Parkplatz verboten ist, soll ja verhindern, dass normale Badegäste, die am Vormittag anreisen, noch einen Platz bekommen. Wenn ich mich mit dem Womo in der Nacht auf einen Stellplatz in der Nähe stelle und dann in der Früh umparke, erzeuge ich höchstens Lärm für die Anrainer und die normalen Badegäste bekommen so und anders keinen Platz.
Ich merkte gegenüber der Gemeindebediensteten ferner an, dass es vielleicht eine Lösung wäre, das Stehen auf dem Stellplatz auf zB 2 oder 3 Nächte zu beschränken. Denn schließlich ist es ein Stellplatz und kein Campingplatz. So können mehr Personen in den Genuss dieses Platzes kommen, wenn man „Dauercamping“ unterbindet. Die Antwort war, dass es der Gemeinde egal sei, wer wie lange stehe, Hauptsache, es werde der Tarif entrichtet und den Bestimmungen genüge getan. Na bitte…
Am letzten Ferienwochenende im September hatten wir etwas mehr Glück: mit unserem kleinen VW California konnten wir uns seitlich noch wo dazuzwicken.
Wenn der Platz für uns (Windsurfing) nicht so günstig wäre, würden wir ihn vermutlich boykottieren.
Mountainbiketour von Ebensee zu den Langbathseen
Nach einem kleinen Mittagssnack packten wir unsere Mountainbikes aus ihren Velosocks* und starteten zu einer rund 38 km langen Radtour zu den Langbathseen. Die nur 530 Höhenmeter dieser tollen Runde hat man allerdings fast an einem Stück zu fahren. Der Weg führt zuerst eher flach auf Asphalt und danach auf Forststraße zum vorderen Langbathsee und danach steil ansteigend zum höchsten Punkt der Tour, knapp nach dem Abzweiger zum Abstecher zum hinteren Langbathsee (den wir leider verpasst haben). Über Neukirchen geht es über eine wenig befahrene Straße mit tollen Ausblicken sowie einige Feldwege zurück an den See nach Traunkirchen. Die kurze Rast an der dortigen Seepromenade ließ echte Urlaubsgefühle aufkommen, obwohl wir nicht weit von zuhause weg waren.
Diese Tour lässt sich mit der Tour an den Offensee kombinieren. In diesem Fall bekommt der Track die Form einer 8, an deren Scheitelpunkt der Ort Ebensee liegt. Diese etwas kürzere Tour an den Offensee sind wir 2024 mit dem E-Bike gefahren.
Wenn du Interesse hast, diese Tour nachzufahren, senden wir dir gerne den GPX-Track! Schreib uns einfach mithilfe der Kommentarfunktion unten eine Nachricht!
Empfehlenswerte Mostschenke
Nach einem erfrischenden Bad beschlossen wir, in der uns bereits bekannten, vorzüglichen Mostschenke essen zu gehen. Doch vorher wollten wir den Anblick des Sees noch etwas genießen genehmigten uns eine Flasche Frizzante an dessen Ufer (praktisch und lange kühl halten unsere Weingläser aus Edelstahl*). Außerdem würden unsere Bambus-Mikrofaserbadetücher* in der Zwischenzeit schnell trocknen (eine Empfehlung für alle, die keine nassen Badetücher im Wohnmobil haben wollen). Es war zwar etwas kühl und windig geworden, aber dank Akku-Reisefön* hatte ich keine nassen Haare, die der Gemütlichkeit Abbruch taten.
Wie es so ist, wenn es gemütlich ist, verging die Zeit etwas schneller als gedacht und der Fußweg zur Mostschenke war länger als eingeschätzt (das nächste Mal würden wir mit dem Rad fahren), somit kredenzte man uns dort nur mehr eine kalte Jause, die jedoch liebevoll arrangiert und serviert war und uns über unsere anfängliche Enttäuschung hinwegtröstete.
Eine Nacht am See
Der Himmel war sternenklar als wir zu unserem VW-Bus zurückkamen, die Wolken waren verschwunden. Der „Lacus felix“, wie der Traunsee auch genannt wird, lag ruhig und majestetisch vor uns. Wir freuten uns bereits auf die Bootstour an der Traun, die wir für morgen – gemeinsam mit unserem Freund Axel, der nachkommen wollte – geplant hatten.
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